Umsetzung im schulischen Alltag
Die Schule ist keine konfliktfreie Zone. In der Schülerschaft besteht ein großes Konfliktpotential, hingegen ist das Lösungspotential noch wenig entwickelt. Oft fehlen ihnen die Fähigkeiten, Erfahrungen und Einsichten, Beziehungen von selbst konstruktiv zu gestalten. Geringfügigkeiten eskalieren immer wieder zu heftigen Beleidigungen, Beschimpfungen, Herabwürdigung und Handgreiflichkeiten. Die Schüler haben einen hohen Unterstützungsbedarf bei der Konfliktbewältigung. Somit ist die Lösung von Konflikten ein wichtiger Bestandteil des Schultages und erfordert immer wieder kreative und individuelle Schritte.
Pädagogische Maßnahmen zur Konfliktbewältigung:
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Anhören aller Beteiligten
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Intention der Konfliktpartner herausarbeiten („Was wolltest du mit deinem Verhalten erreichen?“; „Hast du dein Ziel erreicht?“)
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Entwickeln von alternativen Verhaltensweisen („Was kannst du beim nächsten Mal anders machen?“; „Was wünschst du dir vom Anderen?“)
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Finden von lösungsorientierten Maßnahmen mit den Beteiligten
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Entschuldigung und Wiedergutmachung
Viele Schüler haben einen hohen Bedarf an emotionaler Zuwendung. Die Interaktion zwischen Schüler und Lehrer ist geprägt von viel individuellem Zuspruch, Motivation, Anregung und konsequentem Verhalten. Die Aufgabe der Lehrkräfte ist es, die Selbstregulation der Schüler zu stärken, eine realistische Selbstwahrnehmung zu fördern und sich konstruktiv mit dem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen.
Es besteht ein zum Teil erhöhter Austauschbedarf mit allen an der Erziehung beteiligten Personen. Das beinhaltet einen kollegialen Austausch, Klassenkonferenzen, Elterngespräche und Austausch mit außerschulischen Institutionen.
Es finden gemeinsame Fortbildungen mit Eltern und Lehrern (bspw. Rechtsvorschriften im Schulalltag) statt.
Die Schule hat sich eine Hausordnung gegeben, die von der Lehrerkonferenz als auch der Schulkonferenz angenommen wurde. Die Hausordnung ist für alle verbindlich. Bei Verstoß ergeben sich Sanktionen und Maßnahmen, die ebenfalls von den entsprechenden Gremien abgestimmt worden sind.
Schüler im Förderschwerpunkt (FSP) Lernen sind in ihrem Leistungsvermögen vielfach beeinträchtigt. Im Vergleich zu Schülern ihrer Altersgruppe in Grund- und Oberschulen weisen sie in den wesentlichen Entwicklungsbereichen des Sprachverständnisses, der Wahrnehmung, der Motorik, der Kognition und der emotional/sozialen Entwicklung Entwicklungsrückstände auf. Die nachfolgende Tabelle soll vor allem die kognitiven Faktoren im Lernprozess hervorheben und damit verdeutlichen, unter welchen Bedingungen Lernen im Förderschwerpunkt Lernen möglich ist.
Kognitive Faktoren (Lernvoraussetzungen) bei Schülern im FSP Lernen |
„Was bedeutet das im schulischen Alltag?" |
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